Archiv des Autors: Mathias Berger

Wie wird man nun eigentlich freiberufliche Pflegefachkraft?

Diese Frage kann ich ganz schnell beantworten: Es ist ganz einfach!

Zuerst braucht man eine prositive Einstellung zum Beruf des Krankenpflegers oder Altenpflegers.

Dann sollte man bereits über ein wenig Grundwissen zur Freiberuflichkeit (Steuern usw.) verfügen oder sich dieses aneignen.

Danach sollte man bereit sein auch weitere Arbeitswege als in der Festanstellung in Kauf zu nehmen.

Man sollte sich schnell in neuen Einrichtungen zurechtfinden, also eine gute Auffassungsgabe haben.

Man muss sich klar sein, dass man mit viel Arbeit viel Geld verdienen kann und mit wenig Arbeit nur wenig Geld.

Man sollte sich aber auch nicht überarbeiten (Stichwort Burnout). Bedenken Sie, dass Sie kein Geld verdienen wenn Sie arbeitsunfähig sind!

Ein gewisses Risiko spielt bei einer Selbstständigkeit immer mit. Darüber sollte man sich im Klaren sein.

Wer allerdings gut strukturiert und vorbereitet in die Selbstständigkeit bzw. Freiberuflichkeit geht, kann die Risiken weitestgehend minimieren.

Bevor Sie in die Freiberuflichkeit starten, suchen Sie sich im Internet eine Vermittlungsagentur für freiberufliche Pflegefachkräfte in Ihrer Nähe. Auch diese Vermittlungsagenturen helfen Ihnen bei dem Start in die Selbstständigkeit. Wenn Sie bereits über Kontakte zu potenziellen Auftraggebern verfügen ist dies natürlich sehr vorteilhaft.

Jetzt geht es daran alle Formalitäten zu erledigen:

Melden Sie sich bei Ihrem zuständigen Gesundheitsamt als freiberufliche Pflegefachkraft an. Rufen Sie dort an und fordern Sie die entsprechenden Formulare an. Man wird Ihnen sicher weiterhelfen. Sie können auch auf der Internetseite des zuständigen Gesundheitsamtes nach den entsprechenden Formularen zur Anmeldung suchen.

Danach melden Sie Ihre bevorstehende Freiberuflichkeit bei der Berufsgenossenschaft an. Die zuständige Berufgenossenschaft ist die BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege). Auf der Internetseite der BGW finden Sie alle erforderlichen Formulare. http://www.bgw-online.de

Nun müssen Sie dem Finanzamt mitteilen, dass Sie eine Tätigkeit als Freiberufler aufnehmen. Dies ist ganz einfach mit einem „Dreizeiler“ an Ihr zuständiges Finanzamt getan. Achtung: Melden Sie KEIN GEWERBE an.

Danach suchen Sie sich eine private Krankenversicherung. Im Internet gibt es viele Vergleichsportale. Am Besten kontaktieren Sie Ihren Versicherungsmakler. Der kann Sie individueller beraten. Günstige Einsteigertarife gibt es bereits ab ca. 160 € im Monat. Für Frauen ist es immer etwas teurer (ca. 180 €). Bleiben Sie auf keinen Fall bei Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung. Der Grund ist sehr einfach: Hier bezahlen Sie prozentual im Bezug zu Ihrem Verdienst. Im Anfangsjahr geht die gesetzliche Versicherung immer von einem pauschalem Monatseinkommen von ca. 3900 € aus. Bei aktuell 15 % Versicherungsbeitrag wären das ca. 580 € im Monat! Da ist man mit einer privaten KV und 600 € Selbstbeteiligung im Jahr noch viel besser dran.

Befragen Sie Ihren Versicherungsmakler auch zu einer Betriebshaftpflichtversicherung. Dies ist sehr wichtig! Beachten Sie, dass Sie eine Betriebshaftpflichtversicherung für den stationären und ambulanten Pflegebereich abschließen. Solch eine Versicherung gibt es bereits ab ca. 130 € im Jahr.

Eine Rechtsschutzversicherung hat viele Vorteile, ist aber keine Voraussetzung für eine freiberufliche Tätigkeit.

Beachten Sie, dass das Finanzamt immer die Einkommensteuer haben möchte! Legen Sie sich also jeden Monat immer einen Teil Ihrer Einnhamen beiseite. (Bei Lohnsteuerklasse 1 ca. 33% der Einnahmen) Auch wenn das Finanzamt nicht sofort ab dem ersten Monat die Einkommenssteuer einfordert, spätestens bei der ersten Steuererklärung wird das Finanzamt seinen Anteil fordern.

Lassen Sie sich von Ihrem Finanzamt nicht dazu nötigen eine Umsatzsteuer anzumelden oder vorauszuzahlen! Für Dienstleistungen wie Sie von freiberuflichen Pflegekräften erbracht werden, wird keine Umsatzsteuer bzw. Mehrwertsteuer geltend gemacht! Dies steht so im Umsatzsteuergesetz (UstG).

Wenn Sie nun alle erforderlichen Formulare ausgefüllt und abgeschickt haben, können Sie schon mit der Freiberuflichkeit starten.

Beachten Sie, dass Sie für mehrere Auftraggeber arbeiten, denn wenn Sie mehr als 80% im Jahr für einen einzigen Arbeitgeber arbeiten kann das Finanzamt von einer sog. Scheinselbstständigkeit ausgehen und dies ist nicht erlaubt. Arbeiten Sie also für mehrere Auftraggeber.

Nun wird sich sicher auch die Vermittlungsagentur bei Ihnen gemeldet und vielleicht schon die ersten Aufträge für Sie haben. Der Markt für freiberufliche Pflegefachkräfte wächst täglich!

Sie können natürlich auch selbst für sich Werbung machen. Drucken Sie Flyer und verteilen Sie diese an Einrichtungen in Ihrem gewählten Umfeld. Lassen Sie Visitenkarten drucken und geben Sie diese z.B. Pflegekräfte die festangestellt in einem Pflegeunternehmen arbeiten. Glauben Sie mir, diese festangestellten Pflegekräfte werden Ihre Visitenkarte oder Ihren Flyer auf jeden Fall der Pflegedienstleitung vorlegen, denn diese brauchen mehr denn je die Unterstützung einer zusätzlichen Pflegefachkraft.

Erstellen Sie auch eine Webseite auf der Sie sich vorstellen (Wie diese hier) ;-). So können sich potenzielle Auftraggeber ein Bild von Ihnen machen. Wenn Sie Unterstützung bei der Erstellung der Webseite benötigen, können Sie sich gern an mich wenden. Webspeicher und eine Domain sind bereits für wenige Euro im Jahr zu haben.

Wenn Sie endlich Ihren ersten Auftraggeber gefunden haben, schließen Sie mit diesem einen Vertrag ab. Wichtig ist, in diesem Vertrag Ihren Verdienst festzulegen. Sollten Sie in ambulanten Pflegeeinrichtungen für eine Pflegetour ihr eigenes Auto benutzen müssen, vereinbaren Sie ein Kilometergeld mit Ihrem Auftraggeber.

Vereinbaren Sie nicht zu niedrige Stundenlöhne, aber auch nicht zu Hohe. Lassen Sie auch mal mit sich verhandeln.

Nach Ihrem Einsatz müssen Sie eine Rechnung für den Auftraggeber erstellen. Schicken Sie Ihrem Auftraggeber die Rechnungen zeitnah zu. Dies garantiert auch einen schnellen Geldfluß auf Ihr Konto. Beachten Sie beim Erstellen der Rechnung, dass Sie keine Umsatzsteuer mit angeben! Für Dienstleistungen werden keine Umsatzsteuern festgelegt.

Am Besten legen Sie sich ein Büroprogramm zu. Das kostet nicht mehr als 100 € im Jahr und hat den großen Vorteil, dass man damit Rechnungen erstellen kann, alle Zahlungen im Blick hat und teilweise sogar gleich die Steuererklärung machen kann. Also alles in einem. Ich benutze auch solch ein Programm. Es ist sehr sinnvoll.

Ich hoffe, dass Sie nun fit sind für Ihren Weg als freiberufliche Pflegefachkraft.

Wenn Sie Hilfe benötigen können Sie mich gern über die Kontaktfunktion kontaktieren. Gern unterstütze ich Sie!

Und hier nochmal die Zusammenfassung als Checkliste zum Weg in die Freiberuflichkeit:

Ablauf:

1. Planung:

  • Wie viel Einnahmen werden benötigt um den Lebensstandard beizubehalten. Honorare (weiter unten) kalkulieren, wie viel müsste man im Monat verdienen? Achtung! Einkommenssteuer (ca. 30% des Einkommens), Versicherungen usw. mit einrechnen.
  • Man muss spontan sein: z.B. einen Dienst innerhalb von 2 Stunden zusagen… oder oft auch von heute auf morgen, oder am Morgen spontan einen ND am gleichen Tag machen.
  • Auto vorhanden? Klärung Kosten. Manchmal fährt man mit dem eigenen Auto in der amb. Pflege die Touren (Caritas). Lohnt sich das? Fahrtgeld… usw.
  • Evtl. Kinderbetreuung muss jederzeit abgesichert sein.
  • Lebenspartner muss die Freiberuflichkeit absolut unterstützen.
  • Frei und Urlaub kann man selbst planen, verdient aber in der Zeit KEIN Geld.
  • Finanzielle Rücklagen bilden für evtl. Krankheit, Urlaub oder sonstige Kosten.
  • Fortbildungen selbst organisieren… (Angebote oft auch von den Vermittlungsagenturen)
  • „Rote Gesundheitskarte“ kann in einer Einrichtung wo man sich gerade befindet abgestempelt werden. Sollte auf jeden Fall nicht vernachlässigt werden. (Aussage vom Gesundheitsamt)
  • Achtung: Scheinselbstständigkeit! Immer für mehrere verschiedene Auftraggeber pro Jahr (mindestens 3) arbeiten! Die Selbstständigkeit muss ersichtlich sein! Also freie Entscheidung wann und wo gearbeitet wird.
  • Sollte man auf Dienstplänen in Pflegeeinrichtungen erscheinen muss klar ersichtlich sein, dass man nicht dort angestellt ist. (Zusatz „Leasingkraft“ oder „Freiberufler“ etc.)

2. Gesundheitsamt Anmeldung:

Für Berlin: http://www.berlin.de/lageso/gesundheit/service/anzeigepflicht.html

3. BGW Anmeldung:

http://www.bgw-online.de/internet/generator/Navi-bgw-online/NavigationLinks/Kundenzentrum/Formulare/navi.html

4. Finanzamt Anmeldung:

https://www.formulare-bfinv.de/printout/034250_08.pdf

5. Extra Konto anlegen:

www.dkb.de

6. Führungszeugnis beantragen:

Für Berlin: http://www.berlin.de/ba-pankow/buergerdienste/buergeramt.html

7. Rentenversicherung? klären:

http://www.deutsche-rentenversicherung.de

8. Beglaubigung von Kopien (Examen, Führungszeugnis, Ausweis, Anmeldungen BGW, Gesundheitsamt):

Für Berlin: http://www.berlin.de/ba-pankow/buergerdienste/buergeramt.html

9. Berufshaftpflichtversicherung!:

Selbst suchen! Wichtig auch ambulante Pflege mit einschließen!

10. Krankenversicherung!:

Selbst suchen! (Kostenfalle freiwillig gesetzlich versichert!) Kosten auch für evtl. Familienangehörige beachten!

11. Anmeldung bei Vermittlungsagentur:

www.curagent.de

www.plycoco.de

www.pflegeagentur.net

www.pflegeagenten.de

und viele andere …

Auch die unterstützen gern bei Fragen zum Weg in die Selbstständigkeit…

12. Verträge, AGB, Checklisten vorbereiten:

www.pflegefachkraft24.de (oder die von den Vermittlungsagenturen übernehmen)

13. Honorar festlegen:

Nicht zu hoch und nicht zu niedrig… Mittelweg finden (An Honorarvorgaben von Vermittlungsagenturen orientieren)

14. Aufträge annehmen:

Terminkalender (Ganz wichtig!) immer führen, damit man den Überblick nicht verliert. Freie Tage planen. Auf der Internetseite der Vermittlungsagenturen gibt es meist einen virtuellen Kalender, in dem man seine fest verplanten Tage eintragen kann.

15. EVTL.: Visitenkarten, Flyer, Internetseite anlegen:

Wenn man sich nicht nur auf die Vermittlungsagenturen verlassen möchte, kann man auch selbst Auftraggeber suchen. Pflegeeinrichtungen in der Umgebung informieren. Visitenkarten festangestellten Pflegekräften denen man unterwegs begegnet geben und informieren – die geben diese Informationen stets gern an die PDL`s weiter… Bei Fragen zur Erstellung einer Internetseite oder der Visitenkarte bin ich gern behilflich.

16. Pflegetasche zulegen:

Tasche mit RR-Messgerät, BZ-gerät, Thermometer, Verbandszeug (Binden, Pflaster Kompressen), Handschuhe, Mundschutz, Desinfektion, Schuhüberzieher, Mappe mit Verträge, Visitenkarten, Block und Kugelschreiber

Komplett eingerichtete Pflegetaschen für freiberufliche Pflegekräfte gibt es hier:

www.Pflegeplanungen.com

Pflegetaschen für freiberufliche Pflegekräfte und Pflegefachkräfte

Als freiberufliche Pflegekraft benötigen Sie eine Pflegetasche. Dies wird auch in den meisten Dienstleistungsverträgen so festgehalten („Auftragnehmer benutzt eigene Arbeitsmittel…“).

Sie sollten sich also eine Tasche zulegen in der Sie die wichtigsten Hilfsmittel für die tägliche Arbeit in der ambulanten oder stationären Pflege immer bereit halten.

Ganz wichtig ist dabei natürlich Hygienemittel wie unsterile und/oder sterile Vinyl-, Nitril- oder Latexhandschuhe. Außerdem sollten Sie immer einen Vorrat an Desinfektionsmittel dabei haben. Dies sind die allerwichtigsten Dinge, die Sie nie vergessen sollten.

Wichtig in der ambulanten Pflege sind auch Überschuhe, damit man nicht bei jedem Kunden die Schuhe ausziehen muss. Einfach Schuhüberzieher über die Schuhe und schon bleibt auch bei schlechtem Wetter der Teppich sauber.

Um die Pflegetasche weiter zu komplettieren ist es auch sinnvoll eigene Messgeräte immer im Einsatz zu haben. Wichtigstes Messgerät ist hier natürlich ein Blutdruckmessgerät zusammen mit einem Stethoskop. Außerdem empfehle ich auch ein Thermometer mit entsprechenden Thermometerhüllen (sind hygienischer) einzupacken. Zusätzlich ist ein Blutzuckermessgerät sehr angebracht. Wichtig ist es hierbei immer auf die Haltbarkeit und ordentliche Funktion der Teststreifen zu achten. Es kann schon mal passieren, dass  man vergisst die Teststreifen für das BZ-Gerät zu erneuern bevor sie abgelaufen sind… Nicht unbedingt wichtig aber sinnvoll ist auch ein Pulsoximeter. Diese Geräte hat jeder schon einmal gesehen – sie werden auf den Finger des Patienten geklemmt und messen den Puls und die Sauerstoffsättigung. Mit diesen Geräten spart man sich das Zählen der Pulsschläge und hat noch einen zusätzlichen sinnvollen Vitalwert – die Sauerstoffsättigung im Blut.

Außerdem kann es nicht schaden noch ein paar Verbandsmittel dabei zu haben. Ein paar sterile Kompressen, ein paar Binden und Pflaster. Wer weiss was unterwegs alles passiert. Wenn Sie dem Auftraggeber mitteilen können, dass sie eine plötzlich aufgetretene Wunde bei einem Patienten mit eigenen Mitteln vorerst versorgt haben, dann schätzt er den Aufwand für eine freiberufliche Pflegekraft sicher noch viel mehr.

Des Weiteren habe ich immer ein paar Gesichtsmasken (Mundschutz) in meiner Pflegetasche. Stichwort MRSA oder ESBL oder andere ansteckende Krankheiten zum eigenen Schutz.

Mit einem Schreibblock und einem Kugelschreiber sowie ein paar Visitenkarten wird die Pflegetasche nun komplett gefüllt.

Sie sehen also, dass es sehr sinnvoll sein kann, sich eine eigene Pflegetasche mit allen Messgeräten und Hygienemitteln vorzubereiten. Ich denke, dass es sogar eine Voraussetzung für jede professionelle Pflegefachkraft sein sollte.

Und nun nochmal eine Einkaufscheckliste für die Pflegetasche:

Selbstverständlich können Sie auch komplett gefüllte Pflegetaschen kaufen. Das ist sehr praktisch und man muss sich nicht alles selbst zusammensuchen. Außerdem ist es günstiger als alles einzeln zu kaufen:

Komplett gefüllte Pflegetaschen für Pflegekräfte

Checkliste Pflegetasche für freiberufliche Pflegekräfte

Was?

Ist enthalten?:

Tasche(sollte groß genug sein um alles unterzubringen) Maße (innen) ca.: B: 40 cm H: 20 cm T: 20 cm
Blutdruckgerät (Standard reicht völlig aus)
Stethoskop (Standard reicht aus)
Pulsoximeter (Nicht zwingend notwendig aber sinnvoll)
BZ-Messgerät (Ein Gerät bei dem die Teststreifen nicht so teuer sind)
Teststreifen für BZ-Gerät
Blutlanzetten (Immer ausreichend)
Thermometer
Thermometerhüllen
Handschuhe unsteril (GANZ WICHTIG!) Vinyl, Nitril, Latex? Größe?
Handschuhe steril
Desinfektionsmittel (Händedesinfektion) GANZ WICHTIG!!
Überschuhe (Schuhüberzieher – für fremde Wohnungen)
Pflaster
Binden
Kompressen
Schreibblock
Kugelschreiber
Visitenkarten / Flyer (Für die Neukundengewinnung)

Dienstleistungsvertrag

DIENSTLEISTUNGSVERTRAG

§ 1. Vertragsschließende
Dieser Vertrag wird zwischen

 

im Folgendem Auftraggeber genannt und
Mathias Berger, geb. 17.03.1980, Achillesstraße 120, 13125 Berlin
im Folgendem Auftragnehmer genannt, geschlossen.
§ 2. Vertragsdauer / Einsatzzeitraum

Das Dienstleistungsverhältnis beginnt am:

__________________________

Das Dienstleistungsverhältnis endet am:

__________________________
§ 3. Konditionen / Honorar
Soweit nichts anderes vereinbart gelten die Honorare lt. AGB

Stundenhonorar (Werktags von 06 Uhr bis 20 Uhr):

__________________________Euro

Stundenhonorar Nachtdienst (Werktags von 20 Uhr bis 06 Uhr):

__________________________Euro

Stundenhonorar an gesetzlichen Feiertagen und Sonntagen (06 Uhr bis 20 Uhr):

__________________________Euro

Stundenhonorar an gesetzlichen Feiertagen und Sonntagen (20 Uhr bis 06 Uhr):

__________________________Euro

Mindesteinsatzzeit pro Tag:

6 Stunden
Spesen und sonstige Vergütungen gelten lt. AGB.
Sonstige Vereinbarungen:

 

§ 4. Allgemeine Geschäftsbedingungen
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen die als Anhang anbei liegen.
Mit der Unterschrift bestätigen Auftraggeber und Auftragnehmer einvernehmlich die AGB zur Kenntnis genommen zu haben und der Vertrag gilt als zustande gekommen.
 

Ort, Datum / Unterschrift Auftraggeber / Unterschrift Auftragnehmer

 

Checkliste: Einarbeitung einer Freiberuflichen Pflegefachkraft

Hier finden Sie eine Checkliste für die schnelle und unkomplizierte Einarbeitung einer freiberuflichen Pflegefachkraft.

 

Checkliste zur kurzfristigen Einarbeitung einer freiberuflichen Pflegefachkraft

Vor Arbeitseinsatz
Erfolgt Nicht erfolgt Nicht relevant
Vertrag von verantwortlichem Mitarbeiter (Heimleitung, PDL oder Stellvertretung) gesichtet, besprochen und unterschrieben
AGB von verantwortlichem Mitarbeiter (Heimleitung, PDL oder Stellvertretung) gesichtet, besprochen und unterschrieben
Aufgaben- und Verantwortungsbereich besprochen
Übersicht des Bereiches ausgehändigt (Klientenzimmer, Namen der Klienten, etc.)
Dienstplan bzw. Arbeitszeiten geklärt
Arbeitsablauf besprochen
Einweisung Dokumentationssystem und HDZ-Liste
Pflegemodell & Leitbild der Einrichtung besprochen
Besonderheiten zum Leitbild geklärt
Gibt es spezielle Standards oder Leitlinien
Wichtige Telefonnummern herausgegeben
Schlüsselkasten Zugriff (ambulant) geklärt
Welche/Wie viele Klienten müssen versorgt werden
Besonderheiten der Klienten (Pflegestufe, Probleme, Ressourcen, Ziele, Maßnahmen) besprochen
Tourenplan ausgehändigt (ambulant)
Besonderheiten im Tourenplan (z.B. Baustellen auf dem Weg, abgelegene Wohnungen/Häuser, gleiche Straßennamen in der Region, besondere Rituale vor Betreten der Wohnung des Klienten etc.) besprochen
Werden evtl. Schlüssel (Autoschlüssel, Schlüssel für Arbeitsräume) benötigt und wurden diese ausgehändigt
Räumlichkeiten des Aufgaben- und Verantwortungsbereiches wurden gezeigt
Vorstellung der Mitarbeiter
Kurze Besprechung mit Mitarbeitern zum Stationsablauf
Nach Arbeitseinsatz
Nachbesprechung am Ende des ersten Dienstes
Nachbesprechung am Ende des  Arbeitseinsatzes
Planen zukünftiger Einsätze

 

Checkliste für die Pflegekraft nach dem Einsatz

Erfolgt

Nicht erfolgt

Nicht relevant

Aushändigung der tabellarischen Übersicht der gearbeiteten Dienstzeiten an die Einrichtung
Aushändigung der Rechnung an die Einrichtung
Zahlung der Einrichtung / des Auftraggebers eingegangen

Freiberufliche Pflegefachkraft gesucht!

Der Alltag einer freiberuflichen Pflegefachkraft bedeutet viel Stress und Selbstmotivation, aber auch eine leistungsgerechtere Bezahlung.

Hier ein kleiner Einblick in den Alltag einer selbstständigen Pflegefachkraft.

Das Handy vibriert: Eine SMS von der Vermittlungsagentur für freiberufliche Pflegekräfte. „Pflegefachkraft für eine ambulante Pflegestation in Berlin Wedding ab sofort bis Ende des Monats gesucht! „ heißt es in dieser Kurzmitteilung. Ich antworte so schnell es geht darauf, denn wer sich zuerst für diesen Auftrag entscheidet und der Vermittlungsagentur antwortet, bekommt den Auftrag. Doch der Erste zu sein ist im Raum Berlin gar nicht mehr so einfach. Dieses Mal bin ich wieder einmal der „Gewinner“. Alle Kontaktdaten der ambulanten Pflegestation schickt mir die Vermittlungsagentur per Email zu.

Ich rufe in der Pflegestation an: „Guten Tag, mein Name ist Mathias Berger, ich bin freiberufliche Pflegefachkraft und habe von der Vermittlungsagentur den Auftrag bekommen, bei Ihnen ab sofort einige Dienste zu übernehmen.“ „Herr Berger! Das ist ja wunderbar!“, schallt es am anderen Ende der Leitung. „Sie sind unsere letzte Rettung…!“

Einige Minuten später sind alle wichtigen Einzelheiten besprochen und ich sitze im Auto auf dem Weg zum Pflegedienst in Berlin Wedding.

Meine Pflegetasche ist immer fertig mit allen wichtigen Dingen wie Blutdruckmessgerät, Blutzuckermessgerät, Gummihandschuhe, Desinfektionsmittel und ein wenig Verbandsmaterial gepackt. Außerdem habe ich noch schnell am PC zu Hause den Dienstleistungsvertrag ausgefüllt und ausgedruckt. „Was mich dieses Mal wohl erwarten wird?“, frage ich mich. Eine Ungewissheit vor jedem neuen Auftrag.

Kaum in der ambulanten Krankenpflegestation angekommen, sitze ich im Zimmer der Pflegedienstleitung. Der Vertrag wird unterschrieben. Das Honorar ist auch festgelegt. Ich bekomme noch den Einsatzplan ausgehändigt und den Schlüssel für die Station. Eine angestellte Pflegekraft zeigt mir die Räumlichkeiten und den Schlüsselschrank in dem die Haustürschlüssel der Patienten hängen. Ich frage noch nach Besonderheiten meiner „Tour“. Sie erklärt mir ein paar wichtige Details zu den einzelnen Klienten – zu viel um sich alles in der kurzen Zeit zu merken. Das Wichtigste notiere ich auf dem Einsatzplan.

Die Pflegekraft fragt mich, ob es mir gefällt als freiberufliche Pflegekraft zu arbeiten. Ich antworte ihr: „Ja es gefällt mir sehr. Ich brauche Abwechslung im Job und freue mich über fast täglich neue Aufgaben und Einsatzgebiete.“ „Für mich wäre diese Arbeit nichts.“, entgegnet sie mir. „Fast jeden Tag neue Patienten kennen lernen müssen und außerdem sehr flexibel sein – das würde mir keine Freude machen. Außerdem habe ich eine kleine Tochter, da brauche ich feste Arbeitszeiten.“ Dann verabschiedet sie sich und wünscht mir einen ruhigen Dienst. Ich lächle und sage: „Ja danke das wird schon.“, obwohl ich ganz genau weiß, dass es kein ruhiger Dienst wird.

Schnell hole ich noch die Schlüssel der Patienten aus dem Schrank, denn eigentlich sollte ich schon vor 5 Minuten beim ersten Patienten sein.

Zurück im Auto schaue ich kurz über den Einsatzplan. Über 20 Patienten habe ich zu versorgen. Diese Tour ist zwar speziell für examinierte Pflegefachkräfte zusammengestellt und beinhaltet für mich dementsprechend nur Behandlungspflege, aber es ist trotzdem alles neu. Weder die Patienten kenne ich, noch die Wege dorthin. Also schalte ich das Navigationsgerät ein und gebe die erste Adresse ein. Das Navigationsgerät teilt mir freundlich mit, dass ich in 5 Minuten bei der ersten Adresse ankommen sollte. Es ist allerdings 15 Uhr und der Feierabendverkehr setzt langsam ein. Die Straßen sind voll! Dann noch eine Baustelle und es wird immer später! Die vereinbarte Einsatzzeit liegt nun eine halbe Stunde in der Vergangenheit – „Super Auftakt!“, schießt es mir durch den Kopf.

Endlich bei der ersten Patientin angekommen: „Guten Tag Frau Müller. Ich bin Pfleger Mathias und helfe bei der Pflegestation ein paar Tage aus. Wie geht es Ihnen?“ Frau Müller antwortet mir unmissverständlich: „Schon wieder ein Neuer?! Warum sagt man mir nicht, dass hier wieder jemand Neues auftaucht? Außerdem sind Sie viel zu spät!“ „Es tut mit sehr leid Frau Müller, dass ich zu spät komme. Die Straßen waren voll und dann war da noch eine Baustelle …“, antworte ich höflich. „Ständig tauchen hier neue Leute auf. Ich weiß bald gar nicht mehr wer hier alles in meine Wohnung kommt.“ „Es tut mir wirklich leid, Frau Müller. Es ist wahrscheinlich jemand von den Mitarbeitern krank geworden. Wo finde ich eigentlich Ihre Dokumentationsmappe?“, frage ich.

Frau Müller steht langsam aus dem uralten verblichenen Sessel auf. Etwas gebückt geht sie zur Schrankwand die wohl noch aus den 70er Jahren stammt und holt die Dokumentationsmappe hervor. Außerdem noch einen Schuhkarton, den sie auf den Tisch stellt. „Da sind die Medikamente drin.“, sagt sie leise beiläufig.

Im Einsatzplan steht, dass ich Frau Müller die Medikamente für den Abend verabreichen soll. Außerdem erhält sie von mir noch Insulin. Nachdem ich mich durch die Dokumentationsmappe geblättert habe, die gefühlte 1000 Formulare enthält, finde ich auch das Medikationsblatt. Ich suche die Tabletten aus dem Schuhkarton und spritze Ihr das Insulin, so wie der Arzt es verordnet hat. Nebenbei unterhalten wir uns kurz über das schlechte graue regnerische Wetter. Es ist Herbst geworden.

Nachdem ich 4 oder 5 Handzeichen in der Pflegedokumentation gesetzt habe, verabschiede ich mich: „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend. Wir sehen uns morgen Abend wieder.“ „Wer kommt morgen früh?“, fragt mich Frau Müller beim Rausgehen. „Das kann ich Ihnen auch nicht genau sagen. Ich kenne die Mitarbeiter und den Dienstplan nicht.“ antworte ich vom Weiten. Frau Müller schmunzelt und sagt: „Naja irgendjemand wird schon kommen. Vergessen werden die mich schon nicht. Ihnen auch einen schönen Abend.“

Dann schließe ich die Tür hinter mir und renne die 4 Etagen im Altbau herunter zum Auto.

Nächster Patient, nächste Adresse. Und wieder gibt das Navigationsgerät einen sehr unrealistischen Zeitwert für die nächste Strecke aus. Obwohl es kalt ist und regnet, bin ich total nass geschwitzt.

Beim nächsten Patienten muss der Verband gewechselt werden. Was für ein Verband kann ich noch nicht sagen. Dass weiß ich erst, wenn ich beim Patienten angekommen bin.

Wahrscheinlich ist es genau das was mich und die vielen anderen freiberuflichen Pflegekräfte an der Arbeit so fasziniert. Immer wieder Überraschungen und neue Herausforderungen. Man weiß nie was einen in der nächsten Wohnung oder in der nächsten Einrichtung erwartet. Ich wünsche mir, dass ich meine Selbstständigkeit noch viele Jahre weiterführen kann. Fest bei einem Arbeitgeber angestellt zu sein, kommt für mich in naher Zukunft jedoch nicht mehr in Frage. Ich genieße meine Freiheit und endlich ein gutes Honorar für die schwere Arbeit als Pflegekraft.